Hindernisse

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Von Hindernissen lasse ich mich nicht mehr ins Bockshorn jagen. Wir haben da wohl alle unsere Spezialitäten - mir standen insbesondere Ängste im Wege, diese ganz handfesten Faktoren wie Zeit und Geld und schließlich die Meinung anderer Menschen. All dies, was uns hindert, frisch ans Werk zu gehen und zu tun, wonach uns der Sinn eigentlich steht. Nehmen wir diese Killer mal auseinander.

Den Umgang mit Ängsten musste ich einfach lernen. Ich bin ein Schisshase. Ich habe vor allem Angst, vor dem öffentlich reden, vor Prüfungen, davor, hinzufallen oder auszurutschen, vor klärenden Gesprächen, brrr. Ich habe das einfach irgendwann verstanden: Man macht es trotzdem und tut weder etwas gegen die Angst noch steigert man sich weiter hinein. Manchmal verschwindet sie einfach. Aber nicht immer, und es ist aufregend, etwas zu tun, obwohl man Bammel hat. Das kann nämlich Vorteile haben: Wenn ich eine Sitzung leite, führt die Angst zu größerer Umsicht, bei schwierigen Aufgaben zu besserer Vorbereitung und auf Glatteis passe ich auf.

Zeit und Geld, naja, das ist Ihnen auch klar, dass wir uns damit meistens hereinlegen, oder? Die interessante Frage ist die: Wofür habe ich Zeit und Geld? Welche Prioritäten habe ich, wenn ich mir meinen Alltag anschaue? Bin ich bereit, die zu ändern? Gibt es eine Lösung, die für weniger Geld, in kürzerer Zeit machbar ist? Kann ich damit leben, dass es vielleicht mehr als ein Jahr dauert, bis ich das realisiert habe? Mit solchen Fragen zerbröseln die meisten Einwände, die wir gegen unsere Pläne haben.

Die Meinung anderer Menschen, das war der dicke Brocken für mich. Komischerweise habe ich über viele Jahrzehnte ernstlich geglaubt, es sei wichtig, was andere Menschen denken. Zugegeben, es kann schmerzlich sein, wenn ein Mensch, den ich schätze, sich gegen meine Vorhaben ausspricht. Aber muss es mich wirklich hindern? Ist es so viel wichtiger, seine oder ihre gute Meinung zu erhalten als zu tun, was mir richtig erscheint? Und noch einmal deutlicher für alle, die sich mit mangelnder Wertschätzung durch andere herumplagen: Warum ist die Meinung anderer Menschen wichtiger als meine Anliegen? Mein langjähriger Mentor Michael Neill bringt es auf den Punkt: Tue nichts, was du nicht tun willst, selbst wenn alle um dich herum (und diese Stimme in deinem Kopf) sagen, du solltest es tun.

Und was, wenn die Hindernisse sich auflösen, der Weg plötzlich frei ist?