Planung

Photo by Neil Mark Thomas

Viele Klienten schrecken zurück, wenn ich sie frage, ob ihre Organisation mit einer strategischen oder operationellen Planung arbeitet. Tja nein, sollten wir eigentlich, denken die einen laut. Dann höre ich: Doch, haben wir vor ein paar Jahren mal gemacht, war fürchterlich anstrengend. Die dritten sagen: Das geht bei uns einfach nicht, es wird sowieso alles immer wieder von aktuellen Ereignissen über den Haufen geworfen.

Generell ermuntere ich zu beidem, strategischer und operationeller Planung. Gern möchte ich hier ein paar Missverständnisse aus dem Weg räumen, am Beispiel der strategischen Planung.

Bei dieser geht es zunächst um einen Prozess, erst in einem zweiten Schritt um ein Steuerungsinstrument. Ein Prozess, weil die Erarbeitung des Planes Abstimmungen erfordert; uns dazu bringt, Zielkonflikte zu erkennen und auszuräumen; weil seine Entwicklung viele Ebenen der Organisation oder Institution einbezieht. Wenn ein solcher Abstimmungsprozess gut aufgesetzt ist, haben die Beteiligten ihre Sichtweise eingebracht und mit Neugier sowie mit konstruktiven Vorschlägen zur Diskussion beigetragen. Das Ergebnis ist dann hoffentlich Klassen besser als der Entwurf, mit dem Sie angefangen haben – und Sie haben Ihre Gremien, Ihre Arbeitsgruppen und Ihr Team an Bord. Das ist Gold wert.

Ein Plan, verabschiedet und auf eine operationelle Ebene heruntergebrochen, ist natürlich dann ein Steuerungsinstrument. Und Steuerung hat wenig mit starren Vorgaben zu tun. Steuerung auf hohem Niveau verbindet Beharrlichkeit und Flexibilität. Wo wären Amnesty International und Greenpeace ohne Beharrlichkeit? Auf die verrückte Idee muss man erstmal kommen, politische Gefangene befreien zu wollen und für Klimaschutz auf die Barrikaden zu gehen, und das so lange, bis etwas passiert. Dieses Durchhaltevermögen war immer mit Flexibilität verbunden. Die großen Veränderungen, zu denen diese Organisationen beigetragen haben, wären nie zustande gekommen, wenn sie die Allianzen, die Methoden, die Botschaften nicht laufend angepasst hätten.

Schließlich bringen gut abgestimmte und verabschiedete Zielsetzungen oder Themenschwerpunkte Fokus in die Arbeit. Fokus wirkt Wunder und hilft Ihnen, Wichtiges anzugehen und Unwichtiges wegzulassen. Er setzt unsere Kreativität in Gang. Fördert die Konzentration. Erlaubt einen klugen Einsatz der Mittel, die im Nonprofitbereich in aller Regel übersichtlich sind. Führt dazu, dass sich Teams, Gruppierungen, Interessengemeinschaften über alle Unterschiede hinaus zusammenraufen.

Eine zyklisch angelegte strategische Planung, in der Sie Vorabklärungen, Planungsprozess mit Verabschiedung, operationelle Durchführung und eine Evaluierung, die den nächsten Zyklus einleitet, hintereinanderschalten, ist ein tolles Instrument dafür, Ihre Anliegen nach vorn zu bringen.