Wohlbefinden

Alejandro pinero amerio auf unsplash

Vielen Menschen, die sich für Coaching entscheiden, geht es nicht gut. Nicht nur, dass sie nicht wissen, wie sie ihre Organisationen besser aufstellen, den beruflichen Wechsel gestalten, der ihnen vorschwebt, oder mit ihrem Team besser zurechtkommen: Sie fühlen sich auch einfach nicht wohl, gehen ungern zur Arbeit oder sie reiben sich an Konflikten auf. Meistens sind sie dann ebenso erstaunt wie angetan, wenn ich ihnen vorschlage, sich erstmal um ihr Wohlbefinden zu kümmern, bevor sie sich den Herausforderungen ihres Alltags widmen. Klingt nett, finden sie, aber das soll helfen?

Tut es. Der Mensch ist körperlich besser in der Lage, sein Leben zu steuern oder für andere da zu sein, wenn es ihm gut geht. Sie erinnern sich an die Anleitung im Flugzeug, Sie sollten sich selbst die Sauerstoffmaske aufzusetzen, bevor Sie Babys und Kleinkinder versorgen? Klingt kontraintuitiv, überzeugt aber bei genauerem Nachdenken. Darüber hinaus ist unser Vorgehen in aller Regel angemessener, sachgerechter, wenn uns wohl in unserer Haut ist. Anstatt sich also sofort auf die Lösung des Problems zu stürzen, ist es meistens die ideale erste Hilfe, sich damit zu befassen, wie es einem irgendwie besser gehen könnte. Man zieht sich ja bei Grippe auch ins Bett zurück.

Ich kann mich an eine ganze Reihe von Klientinnen oder Klienten erinnern, die sich mit schwierigen Teams und furchteinflößenden Vorständen herumplagten. Mit ihnen allen landete ich beim Thema Wohlbefinden. Alle haben Wege gefunden, wie es ihnen im Alltag unvergleichlich besser gehen kann, und von da aus geschaut, wo Lösungen liegen. Die Erkenntnisse, die sie dann durch die Veränderungen getragen haben, liegen weit auseinander. Sie haben zu Kündigungen geführt, zur Entdeckung, dass man ihnen freundlicher gesonnen war, als sie annahmen, die dritten haben dem Feind tapfer ins Auge geblickt, und siehe da, er wurde handzahm.

Und woran haben sie alle die gute Lösung erkannt? Genau. Ihnen war wohl mit ihrer Entscheidung.