Zu tun, was ich am besten kann
Habe ich bei der Arbeit jeden Tag die Gelegenheit, das zu tun, was ich am besten kann?
Das ist die zentrale Frage, die sich herauskristallisierte, als das Gallup – Institut vor mehr als zehn Jahren 80.000 erfolgreiche Führungskräfte befragte – auf der Suche nach Schlüsselfaktoren für großartige Leistungen.
Jeden Tag das zu tun, was ich am besten kann
Ist für Sie Alltag, oder? Sie kennen Ihre Stärken, haben sie prima ausgebildet, setzen Sie im Alltag ein und verbringen deshalb ein äußerst befriedigendes Leben. Ihre Schwächen sind Ihnen egal – alles, wo Sie wirklich schwach sind, haben Sie delegiert an jemanden, der das gern tut und Sie haben die Hände frei, Ihre besten Seiten in großer Befriedigung jeden Tag zum Tragen zu bringen. Auch Ihre Mitarbeitenden – so Sie welche haben – dürfen sich ganz auf ihre Schokoladenseiten konzentrieren. Niemand, schon gar nicht Sie selbst, belehrt Sie, Sie sollten Ihre Schwächen endlich überwinden.
Ist nicht so? Tja. Ein Fokus auf Stärken statt auf Schwächen ist merkwürdigerweise in unserer Kultur fast ein kontraintuitives Konzept. Dabei ist es gerade bei der Berufswahl entscheidend, nicht nur anzusteuern, was Spaß macht, sondern auch darauf zu achten, dass wir es gut machen.
Das Buch, in dem die Gallup-Studie vorgestellt wird (Marcus Buckingham/ Curt Coffman: Erfolgreiche Führung gegen alle Regeln, Campus Verlag 2005), habe ich seinerzeit verschlungen. Der stärkenbasierte Ansatz schien mir sehr klug, und die Geschichten von Top-Managern haben mich fasziniert, die den Kampf gegen die Schwächen ihrer Mitarbeitenden aufgegeben haben und sich stattdessen für ihre genuinen Fähigkeiten und Leidenschaften interessierten. Mit großem Erfolg, und zur Erleichterung ihrer hervorragenden Leute, die sich austoben durften, wo sie großartig sind.